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23. März 2022

Der eine aus der Selbstisolation, der andere frisch aus dem Urlaub. Die Rahmenbedingungen bei der Aufnahme dieser Folge der HandelBar mit einem braungebrannten Oliver Klinck von eBay sind alles andere als gewöhnlich. Und so ist es auch das aktuelle Weltgeschehen: Seit knapp einem Monat herrscht nun zum Zeitpunkt der Aufzeichnung Ende März 2022 bereits Krieg in der Ukraine. Eine Nachrichtenlage, die uns alle täglich beschäftigt. Denn egal ob Lieferengpässe (Highlight-Thema der letzten B2BEST) oder Preissteigerungen im Handel – die Auswirkungen der Krise beeinflussen uns alle. Und auch eBay – wie unser Podcast-Gast eingangs berichtet. So waren in den vergangenen ersten Wochen des Krieges in der Ukraine ganz neue Kaufanfragen auf der Plattform zu beobachten, so zum Beispiel eine verstärkte Nachfrage nach Jod-Tabletten (04:10).

Eine anlassgetriebene Konsumveränderung, gab es auch im Rahmen der Coronakrise. So stellten die Experten bei eBay angepasste Suchanfragen und schlussendlich auch andere Einkaufsgewohnheiten fest: Zum Anfang der Pandemie 2020 stiegen vor allem Anfragen rund um Wohlfühlen und Kuscheln und damit Käufe wie Jogginganzüge oder auch Home Lichtschalter. Und: Jede Coronawelle brachte andere neue Trends und Suchanfragen mit sich (ab 24:35).

Oliver Klinck und Kai Hudetz bei der Aufnahme des HandelBar Podcasts

Eine Marktplatz-Plattform, die so realitätsnah Konsumtrends scannen kann – wie sieht sich eBay heute denn eigentlich selber, fragt Kai Hudetz und erinnert sich an den wohl bekanntesten E-Commerce-Slogan „3…2…1…meins“ zurück. Ist eBay heute noch eine Auktionsplattform? Unter anderem ja, auch wenn mit einem viel geringeren Anteil, antwortet der Deutschland-Chef des bekannten Marktplatzriesen (05:20). Circa jeder dritte Deutsche kauft oder verkauft bei eBay, weiß Klinck. Der Großteil der eBay Käufe läuft nun allerdings nicht mehr über Consumer-to-Consumer – das klassische Auktionsgeschäft – sondern über B2C-Käufe. Ein Umfeld, dass eBay in den letzten Jahren immer mehr erschlossen hat und sich so aktiv für lokale Händerinnen und Händler stark macht. Denn die Mehrzahl der Unternehmen, die auf eBay verkaufen, haben auch ein stationäres Geschäft (08:00). Eine Beobachtung, die Klinck und sein Team im April 2021 dazu veranlasste, „eBay, deine Stadt“ ins Leben zu rufen. Die Idee: Eine Win-Win-Win-Gemeinschaft zu schaffen, die sowohl den lokalen Händlern hilft, als auch den Städten und natürlich auch eBay selber (08:30). Was als Idee vor gut einem Jahr mit 10 Städten startete, ist heute mit 26 aktiven Städten in Deutschland sehr erfolgreich – erfolgreicher als Oliver Klick selber gedacht hatte (09:50). Aber kein Wunder: Die Absicherung der lokalen Händler und des innenstadtrelevanten Handels ist aktuell wie nie – ein Thema, das auch uns am IFH KÖLN unter anderem mit unserer Studie Vitale Innenstädte immer mehr umtreibt. Das A und O für die Stadtmarktplätze von „eBay, deine Stadt“ sind Verantwortliche vor Ort in den Städten, die sich darum kümmern, dass die Seite auch „lebt“. Heißt: Nicht nur Marketing betreiben, sondern gezielt Informationen und Content bereitstellen und kontinuierlich neue Händler akquirieren (ab 12:00).

Und andere lokale Marktplatz-Konzepte? Funktionieren meist in der Skalierung nicht, merkt Oliver inck kritisch an (16:10). Sie seien oft bei den Konsument:innen kaum bekannt und würden auch nur schleppend genutzt, weil der Wille dann doch noch ein günstigeres Angebot ergattern zu können, oft größer ist, als der Kauf um die Ecke. Ganz andere, schon ausgeprägtere Konsumgewohnheiten sieht Klick dagegen beim Trend Nachhaltigkeit (17:10). Das kann man auch bei den Suchbegriffen auf eBay klar beobachten: Themen rund um ein umweltbewusstes Konsumieren werden immer mehr gesucht.  So kamen Stichworte wie „Fairtrade“ (270 % Steigerung), „Ressourcenschonend“ (über 500 % Steigerung) oder „ohne Mikroplastik“ (2500 % Steigerung) überproportial häufiger in den Suchanfragen vor. Nachhaltigkeit scheint also nun auch im Konsumverhalten angekommen zu sein, resümiert Klinck. Ein wichtiges Zukunftsthema, das wir auch an der HandelBar unter anderem schon  mit Axel Berger von Haniel und Dr. Daniela Büchel von der REWE Group diskutiert haben.

Ausblick: USPs klarer herausstellen

Natürlich gilt es auch bei Oliver Klinck mit seinem Insiderwissen rund um die Onlinemarktplatzpräsenz von deutschen Händlern nachzufragen: Wie sieht die Zukunft des Handels aus? Er betont klar: „Für die Innenstädte ist es eine Challenge“ (34:35) und er appelliert daran, online und offline (weiter) besser zu verbinden und zwar nicht nur mit Blick auf die Händler selber sondern vielmehr auch mit Blick auf die Städte. Ein wichtiger Faktor kann dabei sein, den eigenen USP klarer herauszustellen: „Interessantes, einzigartiges Angebot bereitstellen“ (ab 34:00). Und eBay? Wohin geht es mit eBay nach diesen beiden zukunftsweisenden vergangenen Jahren? „Stärke deine Stärken“ ist hier das Motto von dem eBay-Deutschlandchef. Und das gelte nicht nur deutschlandweit sondern auch global. Einfach „unique eBay“ immer mit dem Fokus auf weitere Investitionen im Lokalen, im Marketing und in der Wiederaufbereitung. Vielversprechende Vorhaben – es bleibt spannend!

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