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DIe EVENTS DES IFH KÖLN
11. April 2024

Die Zukunft von GALERIA liegt (wieder) in den Händen von Richard Baker und Bernd Beetz. Unser Stadtexperte und Geschäftsführer Boris Hedde analysiert die Gemengelage im Insolvenzverfahren im April 2024.

Foto von Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH KÖLN

„Kein Tag vergeht, an dem nicht das Telefon klingelt und gefragt wird, wie die neue Entwicklung bei GALERIA einzuschätzen ist und ob es die richtigen Gesellschafter geworden sind. Für mich geht der Blick in die falsche Richtung. Nicht nur das Unternehmen GALERIA und seine aktuelle Wertschöpfung sollte im Bewertungsfokus stehen. Vielmehr geht es doch aktuell um die Frage, wie gut sich das Unternehmen – von dem in den kommenden Wochen sicher auch ein Namenswechsel zu erwarten ist – zukünftig in die örtlichen Rahmenbedingungen der besetzten Innenstadtlagen einbetten kann. Die Frage ist damit eine gemeinschaftliche: Wie vitalisieren wir den Standort Innenstadt?

Gehen wir zuerst einmal zum Verständnis des Status quo des Konzepts Warenhaus in unsere Handelsdaten. Denn in den vergangenen Jahren hat sich die Stellung des lokalen stationären Handels durch den Onlinehandel grundlegend verändert. So betrug der Umsatz der stationären Warenhäuser im Jahr 2000 noch 16,5 Milliarden Euro – heute, 2024, sind es nur noch neun Milliarden. Umso mehr konnte dafür der Onlinehandel gewinnen: Von 1,5 Milliarden im Jahr 2000 zu satten 100 Milliarden 2024 – und das Wachstum geht stetig weiter, denn das klassische Warenhaus ist heute im Netz. Alles zu haben, nur einen Klick entfernt.

Wir müssen uns also fragen: Wie kriegen wir die Menschen weg aus dem digitalen rein in die Innenstadt?

Die Herausforderungen werden in den letzten Jahren immer klarer: Alle Handelsstandorte und Akteure suchen eine höhere lokale Besuchsfrequenz und eine höhere Verweil- bzw. Aufenthaltsdauer. Sie sind die Basis für Belebung, Vitalität und letztendlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Gelingt es, diese Kriterien lokal gemeinschaftlich zu stärken, profitieren alle – auch das Konzept Warenhaus und das – hoffentlich neue – Konzept von GALERIA. 

Besucherfokus sichert Erfolg

Echte lokale Belebung und Vitalisierung sollte jedoch nicht im ersten Schritt bei den Unternehmen und möglichen neuen Konzepten beginnen. Vielmehr gilt der Fokus den örtlich anzutreffenden Zielgruppen. Was erwarten diese, wie bewerten diese den Standort, das Gesamtangebot, das Ambiente? Passenderweise hatte GALERIA, damals unter dem Label Kaufhof, Jahrzehnte zuvor die Initiative „Ab in die Mitte“ maßgeblich angestoßen. Schon damals wurde erkannt, dass eine Entkopplung mit der örtlichen Community nicht funktioniert.

Daher kommt auch die Komplexität – es gibt nicht den einen Standorttyp oder die eine Zielgruppekonfiguration. Standorte sind individuell zu bewerten und allenfalls im Benchmark mit ähnlichen Standortgrößen zu vergleichen. Eine Studentenstadt ist beispielsweise von einer Touristenstadt zu differenzieren.

Lokale Vielfalt ist der Schlüssel

Sowohl den Kommunen als auch den innerstädtisch aktiven Einzelhändlern und Konzernen, wie etwa GALERIA, ist zu empfehlen mit standortspezifischen Daten zu arbeiten und auf konkrete Feedbacks örtlicher Besucher:innen zu reagieren. Nur so findet sich schließlich der richtige Angebots-Mix für eine Innenstadt, ein Quartier, einen Straßenzug oder eine Einzelimmobilie. Dabei zeigen unsere Studien: Unterschiedliche Funktionen sind zu beleuchten und zu bespielen – Handel UND Arbeiten, Bildung, Wohnen, Kultur, Freizeit. Dabei müssen die Stärken und Schwächen eines Standortes berücksichtigt werden. Eine allgemeingültige Schablone wird es also nicht geben. Nur eins ist sicher: Erfolgreich wird man dort sein, wo Vielfalt im Angebot und bei Services gegeben ist –kommerziell und nicht-kommerziell! Nur dieser richtige Mix wird helfen, Zukunftssicherheit zu erreichen.

Am IFH KÖLN sind wir deshalb froh, mit der Untersuchung VITALE INNENSTÄDTE nicht nur die deutschlandweit größte Analyse zu Innenstädten bereitzuhalten, sondern in dieser regelmäßigen Erhebung auch wichtige Trendentwicklungen in Sachen Innenstadt zu erfassen. . Teilnehmende Städte haben bereits in der Vergangenheit gezeigt: Die Kommune und der Standort, die die Ergebnisse der Passantenbefragung richtig nutzen, sind langfristig erfolgreicher: Unser Monitoring zeigt auf, was gut läuft und was verbessert werden muss. Wir sind deshalb gespannt, wie viele Kommunen sich im Herbst 2024 angemeldet haben werden, um ihre Innenstadt durch Passant:innen bewerten zu lassen – bis April waren es schon über 70. Das wird auch den lokalen Unternehmen und Konzepte helfen – und hoffentlich auch dem neuen GALERIA."

Mehr Insights zur Vergangenheit von GALERIA?

2021 war Jens Diekmann, damaliger Chief Business Development Officer bei GALERIA Karstadt Kaufhof in unserem Podcast HandelBar zu Gast. Jetzt reinhören!

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