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Eva Stüber traf Herbert Geiss in der Firmenzentrale in Frechen zum Interview.

Ob Karneval, Fasching, Fastnacht, Halloween oder Oktoberfest – wenn es um das Thema Kostüme geht, möchte Deiters erste Wahl bei den verkleidungswütigen Kunden sein. Wie das Unternehmen aus Frechen dies anstellen möchte und welche Rolle Digitalisierung und Erlebnis dabei spielen, hat uns Inhaber Herbert Geiss vergangenes Frühjahr in einem Interview für unser Magazin „Handel im Fokus“ verraten. Aus aktuellem Anlass finden Sie an dieser Stelle noch einmal unser Gespräch. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre. Alaaf und eine fröhliche Karnevalszeit!

Deiters hat eine sehr erfolgreiche Phase der Marktbearbeitung hinter sich. Und das in einem Markt, der zeitlich sehr begrenzt ist. Sie haben 20 Filialen in ganz Deutschland, sind online aktiv und besetzen den Markt ganzjährig. Was waren die Kernelemente, um diese Expansion voranzutreiben?

Als erstes haben wir unser Sortiment angepackt. Während wir früher auch Spielwaren verkauft haben, konzentrieren wir uns heute auf Verkleidung. Dann haben wir Zug um Zug unser Filialnetz ausgebaut und einige verwandte Sortimente wie z. B. Trachten hinzugenommen. Halloween wurde durch unsere eigene Veranstaltung „Deutschlands größte Halloweenparty“ weiter in den Fokus gerückt, sodass wir auch bei diesem Thema den Absatz von Verkleidungen steigern konnten. Wir arbeiten vor allem daran, dass Verkleidungen/Mottopartys auch unterjährig, also außerhalb der Karnevalssession, immer besser funktionieren. Hierin sehen wir einen großen Wachstumshebel.

Sie sind im Rheinland sehr präsent, aber bundesweit vertreten. Welche Besonderheiten gibt es in unterschiedlichen Regionen zu beachten?

Die Kundenansprache an den unterschiedlichen Standorten unterscheidet sich stark. Bei uns heißt es Karneval, in Mainz heißt es Fastnacht und noch weiter südlich Fasching. Wir sehen uns aber grundsätzlich nicht nur unter dem Deckmantel Karneval/Fasching/Fastnacht, sondern positionieren uns zum Thema Verkleidung. Unser Slogan „Sei wer du willst“ fasst das gut zusammen. Wer bei uns das Geschäft betritt, kann in jede Rolle schlüpfen. Das bieten wir 365 Tage im Jahr und das macht auch einen großen Teil unseres Erfolgs aus.

Und wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Weitere Expansion im Inland oder auch der Schritt über die Grenze?

Wir müssen uns natürlich im Rahmen des Marktes aufhalten. Obwohl wir teilweise den Markt ja auch selbst schaffen, wie zum Beispiel in Berlin, wo wir in diesem Jahr erstmals den Hauptstadtzug durchgeführt haben. Unser Ziel ist natürlich möglichst viele Verkleidete auch auf Berlins Straßen zu bringen, damit machen wir am Ende des Tages Umsatz. Dementsprechend planen wir auch weiterhin in Deutschland zu expandieren. Aber auch Länder wie z. B. die Niederlande, Belgien, Österreich oder die Schweiz sind irgendwann mal an der Reihe. Wir müssen sehen, dass wir Märkte erschließen, wo es sinnvoll ist.

Durch die Digitalisierung können Sie flächendeckend aktiv werden. Welche Rolle spielt Ihr Online-Shop zurzeit?

Wir haben unseren Online-Shop im vergangenen Jahr professionalisiert. Man hat mir damals immer gesagt, der Onlinehändler kann keinen stationären Handel und der stationäre Handel kann kein online. Wir versuchen irgendwo in der Mitte die Brücke zu schlagen. Grundsätzlich sehen wir aber Potenzial, auch dieses Geschäft weiter auszubauen.

… auch als übergeordnete Strategie?

Wir sind immer noch sehr stark stationär aufgestellt und werden das vermutlich auch in Zukunft bleiben. Natürlich freuen wir uns über steigende Onlineumsätze, aber dem Marktpotenzial stehen auch große Investments gegenüber, wenn man online deutschlandweit die Nummer eins sein möchte.

Und wie sehen Sie die Verknüpfungen mit dem Stationärgeschäft – Cross-Channel ist ja in aller Munde?

Wir haben Kunden, die stationär bei uns einkaufen und wir haben Kunden, die auch online zur Stammkundschaft zählen. Wie viele Einkäufe online vorbereitet werden, können wir nicht sagen. Eine Ansprache über unterschiedliche Kanäle findet aber natürlich statt. Zum Beispiel versorgen wir unsere Kunden über Social Media mit vielen Informationen rund um Karneval und Verkleidung. Außerdem haben wir unseren Online-Shop für mobile Ansichten optimiert. So können sich unsere Kunden auf dem Weg zur Arbeit oder beim Warten auf einen Termin schon informieren, was es eigentlich bei uns gibt.

Und die Digitalisierung in den stationären Filialen? Samstags kann man hier in Frechen ja lange Schlangen vor dem virtuellen Spiegel sehen.

Wir sind mit unserem Unternehmen schon recht modern und versuchen immer noch ein I-Tüpfelchen oben drauf zu setzen. Durch digitale Spielereien, wie die virtuelle Anprobe, verkaufen wir zwar nicht wirklich mehr, aber zum Erlebnis-Shopping gehört es einfach dazu. Samstags setzen wir auch auf diverse Veranstaltungen, die den Einkauf angenehmer gestalten und die Aufenthaltsdauer verschönern sollen.

Neben den Events in Ihren Filialen haben Sie die „größte Halloweenparty Deutschlands“ schon angesprochen. Können Sie sich vorstellen, weiter ins Veranstaltungsbusiness zu expandieren, um das Verkleidungsgeschäft und Mottopartys weiter zu forcieren?

Unser Kerngeschäft ist der Handel mit Kostümen und das wird auch so bleiben. Aber die Halloweenparty werden wir auch in diesem Jahr wieder groß anpacken und wir spielen auch bereits mit ein paar anderen Ideen. Es gibt viele Eventmöglichkeiten für das Thema Verkleidung, die noch professionell angegangen werden können. Vielleicht kommt da noch das eine oder andere Event hinzu. Spruchreif ist aber noch nichts.

Was ist Ihre Empfehlung an Händler, die in wettbewerbsintensiven Märkten unterwegs sind und sich nicht so einfach neue Märkte schaffen können?

Speziell bzw. einfach anders sein. Wenn alle das Gleiche machen, wird man sehr schnell vergleichbar. Dann geht es sehr schnell um den Preis und es wird um jeden Kunden gekämpft. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht ein eigenes Sortiment zu haben und etwas zu bieten, was der Wettbewerb nicht kann.

Letzte Frage: Als was waren Sie in diesem Jahr verkleidet?

Meine Frau und ich waren Astronauten. Wir müssen ja immer das nehmen, was übrig bleibt, und an Rosenmontag waren wir trotz Sturmwarnung auf der Tribüne. Also haben wir uns gesagt, wenn wir schon wegfliegen, dann in der passenden Verkleidung ganz weit hinaus.

 

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