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Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH KÖLN

Die Digitalisierung durchdringt Handelsstrukturen und lang etablierte Geschäftsmodelle müssen aufgebrochen werden. Dieser Strukturwandel bringt auch vielfältige Anforderungen an das Personal im Handel mit sich. E-Commerce-Spezialisten werden händeringend gesucht. Wie sich die Jobprofile im Handel gewandelt haben, welche Kompetenzen Jobsuchende mitbringen müssen und wie sie passende Bewerber finden, erklärt IFH-Geschäftsführer Dr. Kai Hudetz im Interview.

 

Der Online-Handel in Deutschland hat sich rasant entwickelt. Was glauben Sie, ist bereits ein Ende des Booms in Sicht oder können wir weiterhin mit wachsenden Umsätzen rechnen?

Dr. Kai Hudetz: Der Online-Handel ist fest im Alltag der deutschen Konsumenten verankert. Wir verzeichnen schon jetzt knapp 10 Prozent Anteil des Online-Handels am Einzelhandel. Das heißt, jeder zehnte Euro wird online ausgegeben. Ohne Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Drogeriewaren liegt der Anteil sogar deutlich höher. Ein Ende des Booms ist meines Erachtens noch nicht in Sicht. Zwar werden die Wachstumsraten in den kommenden Jahren leicht abnehmen. Der Online-Umsatz wird aber branchenübergreifend weiter zulegen.

Wenn Sie den Online-Handel von vor fünf Jahren und heute vergleichen – wo hat die größte Veränderung stattgefunden?

Dr. Kai Hudetz: Der Online-Handel ist in den letzten Jahren ganz klar seinen Kinderschuhen entwachsen und hat sich extrem schnell professionalisiert. Online-Shops von heute sind vielfach mit den Shops von vor fünf Jahren nicht mehr zu vergleichen. Design, Usability, Check-out-Prozess, Personalisierung – hier hat sich sehr viel getan. Diese Innovationskraft ist nicht zuletzt auch dem hohen Wettbewerbsdruck online geschuldet. Und auch die Konsumenten werden anspruchsvoller. Unsere Erfolgsfaktoren-Studie zeigt: Je häufiger im Internet geshoppt wird, desto höher sind die Ansprüche.

Was bedeutet das für das Personal im E-Commerce?

Dr. Kai Hudetz: Als E-Commercler müssen Sie vor allem innovationsoffen und auch ein Stück weit risikobereit sein. Die Kundenorientierung steht im Handel an erster Stelle, das sollte auch im Online-Handel nicht anders sein. Letztlich benötigen Sie als Händler Spezialisten für alle wichtigen Phasen im Informations- und Kaufprozess. Das Internet hat ja nicht nur das Kauf- sondern auch das Informationsverhalten und somit die Empfänglichkeit für Werbung entscheidend verändert. Vom Shop-Verantwortlichen über Online-Marketing- und Datenexperten bis hin zu Logistikspezialisten – im Online-Handel sind viele neue Jobprofile entstanden, für die es häufig nicht ausreichend qualifizierte Bewerber gibt.

Wie haben sich die Anforderungen für Berufseinsteiger verändert?

Dr. Kai Hudetz: Es herrscht eine hohe Dynamik mit immer neuen Fragestellungen und Trends. Die Umstellung ist für die gestandenen Mitarbeiter meist größer als für Berufseinsteiger. Berufseinsteiger sollten vor allem eine hohe Medienkompetenz mitbringen und Spaß an Neuem haben. Egal ob Foren, Blogs oder Twitter, ohne Social Media geht es vielfach nicht. Guter Online-Handel ist extrem datengetrieben – Interesse an Zahlen sollte ein Berufseinsteiger also schon mitbringen.

Und welche Kompetenzen bringen E-Commerce-Profis mit?

Dr. Kai Hudetz: Hier muss man streng genommen mittlerweile zwischen verschiedenen Online-Professionen differenzieren. Ein Allrounder muss in jedem Fall Grundwissen über technische Standards und relevante Entwicklungen im Markt mitbringen, um die richtigen Dienstleister auswählen zu können. Darüber hinaus sind Kenntnisse im Online-Marketing unabdingbar. Auch Grundkenntnisse im Bereich Einkauf, Beschaffung und Logistik sind hilfreich. Der E-Commerce war ja lange stark durch Techniker geprägt. Heute zeichnen sich Profis vor allem auch dadurch aus, über den Tellerrand schauen zu können und technische Entwicklungen richtig zu bewerten.

Wie werden sich die Berufsfelder weiter verändern?

Dr. Kai Hudetz: Die Komplexität wird weiter steigen. Cross-Channel-Handel und Mobile Commerce erfordern ein extrem vernetztes Denken über die einzelnen Vertriebskanäle hinweg. Kanalexzellenz und Verzahnung unter einen Hut zu bekommen, ist eine enorme Herausforderung – auch für große Handelsunternehmen. Hinzu kommt, dass der Online-Handel zunehmend datengetrieben ist. Hier werden sich weitere Jobprofile herauskristallisieren.

 

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