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Knappe Ressourcen, unzureichende Vergütung, bürokratische Auflagen und unsichere Nachfrage belasten pharmazeutische Dienstleistungen in Apotheken. Intensive Zusammenarbeit mit Arztpraxen und bessere Patienteninformation sind Schlüssel zum Erfolg. Konjunkturindizes sinken im August weiter.

Apotheken haben ihren Kund:innen schon immer vielfältige Dienstleistungen angeboten. Neu seit einem Jahr: Fünf pharmazeutische Dienstleistungen können über Krankenkassen abgerechnet werden. Hierzu zählen unter anderem die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation, die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck und die Einweisung in die korrekte Anwendung von Inhalativa. Die Apothekerschaft ist mit ihren Erfahrungen zur Einführung der fünf vergüteten pharmazeutischen Dienstleitungen zwiegespalten, wie der Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des IFH KÖLN in seiner aktuellen Ausgabe berichtet: Jeweils rund ein Drittel der Befragten zieht ein positives oder negatives Fazit, 37 Prozent zeigen sich (noch) unentschlossen in ihrer Bewertung.

Verhaltene Kundennachfrage - Zuschussgeschäft für Apotheken

Die am häufigsten angebotenen pharmazeutischen Dienstleistungen sind die Einweisung zur korrekten Arzneimittelanwendung von Inhalativa und das Üben von Inhalationstechniken (59 %), die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck-Patient:innen (50 %) und die erweiterte Medikationsberatung von Patient:innen mit Polymedikation (46 %). Doch zeigen sich viele Apotheken von der Kundennachfrage und dem wirtschaftlichen Erfolg enttäuscht: 51 Prozent der Befragten sind von einer höheren Nachfrage ausgegangen und 82 Prozent stufen das Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen in ihren Apotheken gegenwärtig als Zuschussgeschäft ein. Dennoch wünschen sich 63 Prozent, dass die Anzahl vergüteter pharmazeutischer Dienstleitungen deutlich erhöht werden sollte.

Vielfältige Barrieren

Auf Seiten der Apotheken verhindern mangelnde zeitliche oder personelle Ressourcen in vielen Fällen die Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen (82 %). Die Hälfte der Befragten gibt außerdem an, dass diese zu viel Bürokratie mit sich bringen (55 %) und die Vergütung unzureichend sei (40 %). Auch die unsichere Kundennachfrage hält aktuell viele Apotheken vom Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen ab (34 %). Die breite Mehrheit der Befragten führt letzteres darauf zurück, dass Patient:innen oft nicht hinreichend über pharmazeutische Dienstleistungen informiert seien (95 %).

Im Ärztedialog zum Hoffnungsträger?

Zwei von drei Inhaber:innen beabsichtigen, den Austausch mit behandelnden Ärzt:innen zu pharmazeutischen Dienstleistungen zukünftig (weiter) auszubauen (66 %) – dieser sei die Basis für die erfolgreiche Umsetzung in den Apotheken (77 %). Gegenwärtig wird nur von 24 Prozent der Inhaber:innen die Zusammenarbeit mit Arztpraxen als „ausgezeichnet“ bezeichnet; 69 Prozent beklagen Zurückhaltung bis Ablehnung seitens der Ärzteschaft.

Konjunkturindizes sinken weiter

Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage setzt seinen Abwärtstrend diesen Monat fort: Mit einem Minus von 8,1 Punkten im Vergleich zum Juli, erreicht er im August mit 53,7 Punkten seinen Jahrestiefpunkt. Die Erwartungen für die kommende Geschäftslage halten sich unterdessen auf einem weitgehend stabilen, aber sehr niedrigem Niveau. Nach einem leichten Anstieg im Juli auf 50,3 Punkte, verzeichnet der Konjunkturindex für die kommenden zwölf Monate im August 48,8 Punkte.

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Die wichtigsten Zahlen im Überblick

  • 37 Prozent der Befragten sind zwiegespalten, was die Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen in der Apotheke betrifft.
  • 95 Prozent sind der Meinung, dass Patient:innen oft nur unzureichend über die Dienstleistungen informiert sind.
  • 82 Prozent geben an, dass pharmazeutische Dienstleistungen aktuell ein Zuschussgeschäft in ihrer Apotheke sind.
  • Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage sinkt im August auf 53,7 Punkte.
  • Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten sinkt im August auf 48,8 Punkte.

Über den APOkix

Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im August wurden im Zeitraum vom 07.08.2023 bis zum 21.08.2023 insgesamt 164 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Befragung beschäftigte sich im August mit der Einführung von Pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.

Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können hier im Shop des IFH KÖLN kostenfrei heruntergeladen werden.

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