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Apotheken auf Rekrutierung von Nachwuchskräften angewiesen. Herausforderungen durch intensiven Wettbewerb, hohe Bewerberansprüche und geringe Verdienstmöglichkeiten. Abhilfe durch attraktive Jobangebote und vielfältige Kommunikation. Konjunkturindizes steigen, bleiben aber auf niedrigem Niveau.

Der Wettbewerb um Nachwuchskräfte ist im Gesundheitswesen angesichts des Fachkräftemangels allgegenwärtig. Das gilt auch für Apotheken. So ist die deutliche Mehrheit der im Apothekenkonjunkturindex APOKix im April befragten Apothekeninhaber:innen davon überzeugt, dass die Rekrutierung und Bindung junger Mitarbeiter:innen aufgrund immer älter werdender Apothekenteams überlebenswichtig für ihre Apotheken sei (89 %) und die wichtigste Investition zur Zukunftssicherung darstelle (88 %). Zudem würden junge Mitarbeitende frische Ideen und Perspektiven in den Apothekenalltag bringen (87 %).

Hohe Nachfrage – mäßiger Erfolg

81 Prozent der befragten Apotheken haben in den letzten ein bis zwei Jahren Nachwuchs im Bereich der pharmazeutisch-technischen Assistent:innen (PTA) gesucht, 72 Prozent nach jungen Approbierten. Auf die Suche nach jüngeren pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) und Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiP) begaben sich 53 bzw. 46 Prozent. Erfolgreich gestaltete sich die Suche aber nur in Ausnahmefällen. So berichten 84 Prozent der Befragten, bei der Rekrutierung von PhiP gar nicht oder nur bedingt erfolgreich gewesen zu sein. Bei PTA (75 %), Approbierten (71 %) und PKA (70 %) liegen die Misserfolgsquoten nur unwesentlich darunter. Beinahe resignierend äußern 57 Prozent der Apothekeninhaber:innen, dass sie im Wettbewerb mit anderen Arbeitgeber:innen kaum eine Chance hätten, junge Mitarbeitende zu gewinnen und an ihre Apotheken zu binden.

Intensiver Wettbewerb, mangelnde Verdienst- und Karrieremöglichkeiten

Vier von fünf Befragten (78 %) führen den intensiven Wettbewerb mit Arbeitgeber:innen aus anderen pharmazeutischen Bereichen (Krankenhaus, Wissenschaft, Industrie, Verwaltung) als besondere Herausforderung bei der Rekrutierung und Bindung von Nachwuchskräften an. Ausschlaggebend hierfür sind nicht zuletzt die vergleichsweise geringen Verdienstmöglichkeiten in öffentlichen Apotheken, die von 81 Prozent der Befragten als Nachteil im Wettbewerb um Nachwuchskräfte erachtet werden. Den Wettbewerb mit anderen Apotheken nennen 62 Prozent als Herausforderung wahr. Mehr als jede:r Zweite sieht zudem mangelnde Karrieremöglichkeiten in Vor-Ort-Apotheken (59 %), ein schlechtes Image des „Arbeitsplatz Apotheke“ (53 %) und zu hohe Ansprüche der Bewerber:innen an Arbeitszeiten (51 %) als Herausforderungen bei der Rekrutierung und Bindung von Nachwuchskräften.

Apotheken setzen bei der Rekrutierung auf persönliche Empfehlungen

Um im Nachwuchskräfte-Wettbewerb bestehen zu können, locken viele Apotheken Bewerber:innen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen (78 %), betrieblicher Altersvorsorge (75 %) und weiteren Corporate Benefits wie Weiterbildungsangeboten (60 %), überdurchschnittlichen Gehältern (57 %) und mobilitätsbezogenen Vergünstigungen, beispielsweise Job-Tickets oder -Rädern (50 %). Bei der Bewerbung offener Stellen setzen 71 Prozent der Apotheken auf persönliche Weiterempfehlungen durch das Apothekenteam, 69 Prozent auf klassische Stellenanzeigen in Zeitschriften und Online-Jobportalen, 52 Prozent auf Aushänge in ihren Apotheken und in Bildungseinrichtungen. Social Media nutzen 41 Prozent, zuvorderst Facebook und Instagram.

Aufwärtstrend bei Konjunkturindizes – aber keine Entwarnung

Die befragten Apothekeninhaber:innen blicken etwas optimistischer auf die aktuelle und kommende Geschäftsentwicklung als noch zu Jahresbeginn. So steigt der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage im April um 8,7 auf 67,9 Punkte (+ 17,9 Punkte im Vergleich zum Januar). Der Index für die Geschäftserwartungen in den kommenden 12 Monaten klettert im April um 7,3 auf 48,1 Punkte (+ 9,7 Punkte im Vergleich zum Januar). Ein Erreichen der 100-Punkte-Marke, bei der sich positive und negative Bewertungen die Waage halten, bleibt jedoch auch weiterhin für beide Indices in weiter Ferne. Die wirtschaftliche Lage bleibt also sehr angespannt.

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Die wichtigsten Zahlen im Überblick

  • 89 Prozent suchen jüngere Mitarbeitende, weil das Apothekenpersonal immer älter wird.
  • 88 Prozent sehen die Rekrutierung jüngerer Mitarbeiter:innen als wichtigste Investition in die Zukunft ihrer Apotheken an.
  • 81 Prozent sehen mangelnde Verdienstmöglichkeiten als Hindernis bei der Rekrutierung.
  • 78 Prozent bieten Bewerber:innen flexible Arbeitszeitmodelle.
  • Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im April auf 67,9 Punkte an.
  • Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten wächst im März auf 48,1 Punkte.

Über den APOkix

Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im März wurden im Zeitraum vom 08.04.2024 bis zum 22.04.2024 insgesamt 162 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die aktuelle Befragung behandelt die Herausforderungen und Maßnahmen der Apotheken bei der Rekrutierung jüngerer Mitarbeiter:innen. Der APOkix wird unterstützt von der phaNOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.

Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im IFH Shop kostenfrei heruntergeladen werden.

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