Für REWE hat eine neue Zeitrechnung begonnen…
…mit der Einstellung der Prospekte begleitet von beeindruckender medialer Präsenz über sämtliche Medienkanäle hinweg und der #umdenkbar-Kampagne als neue Nachhaltigkeitsinitiative rund um Ernährung, schafft Rewe Fakten:
Die Angebotskommunikation konzentriert sich nunmehr überwiegend auf den Ausbau und die Ausspielung in digitalen Kanälen wie auch ergänzenden analogen Medien wie Printanzeigen, Radio oder auch TV – der gedruckte Prospekt ist nicht mehr dabei!
Wenngleich der digitale Werbeanteil von den zur Verfügung stehenden Spendings in den letzten Jahren branchenübergreifend immer weiter gewachsen ist, scheuen die meisten Händler diesen radikalen Schritt, da die Nutzung und Wirkung des Mediums Printprospekt nach wie vor sehr hoch ist. Zudem ist trotz Inflationsrate das aktuelle Konsumverhalten zugunsten der Prospektnutzung weiterhin sehr aktionsgeprägt und die digitalen Optionen in stark fragmentierten Märkten erzielen keine adäquate Reichweite.
Schaut man sich die räumliche Verteilung der 2022 zugestellten Prospekte einmal an, so überrascht es nicht, dass gerade aktionsgetriebene Discounter verstärkt auf Prospekte setzen – dieses Bild der Auflagenverteilung wird sich infolge des Prospektausstiegs von Rewe nunmehr einseitig zugunsten der Discounter weiter verschieben.
Man darf also sehr gespannt auf die Reaktionen des Umfelds sein - insbesondere der Verbraucherinnen und Verbraucher - und darauf, ob die starke Marke von Rewe und deren Angebot zur Nutzung alternativer Preis-/Produktinformationsquellen den Wegfall der Prospekt-Reichweite kompensieren wird. In diesem Zusammenhang kommt dem Ausbau der Rewe-App eine besondere Bedeutung zu.
Zukunft Händler-Apps?
Keine Frage, dass die Entwicklung von Händler-Apps Hochkonjunktur hat. Es ist das Einfallstor zu den Konsumentinnen und Konsumenten! Apps bieten die Möglichkeit ziel- und bedarfsgerechte Werbung zu adressieren, und zwar ohne Streuverlust. Dazu schaffen sie die Möglichkeit zum Aufbau eines direkten Kommunikationskanals mit dem Potenzial zur stärkeren Kundenbindung. Händler-Apps zählen zweifelsohne zu den digitalen Werkzeugen, die im Zuge von Retail Media & Co eine Handschrift der Zukunft tragen.
Schade nur, dass Verbraucher:innen nicht bedenkenlos und unreglementiert ihre Daten herausgeben und darüber hinaus bereit sind, wahllos Zugang zu Ihrem „heiligsten“ Digitalmedium, Ihrem Smartphone, zu gewähren. Der eigene Vorteil/Mehrwert und die Frequenz der App-Nutzung müssen allen Bedenken und aller Bequemlichkeit zum Trotz überwiegen, damit man es in die Top Vier schafft – denn durchschnittlich werden maximal nur 3,6 Apps zur Einkaufsunterstützung genutzt.