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„Besondere Jahre erfordern besondere Maßnahmen.“ Mit diesen Worten eröffnete IFH KÖLN Geschäftsführer Dr. Kai Hudetz am 21. September 2020 pünktlich um 11:15 die FASZINATION HANDEL 2020 – dieses Mal jedoch nicht in den Räumlichkeiten der Universität zu Köln. Als Folge der Coronakrise konnte das jährliche Event der IFH FÖRDERER in diesem Jahr nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Stattdessen wurden zwei hochkarätige Events – das ECC FORUM und die FASZINATION HANDEL – zu einem einmaligen Digitalevent zusammengefasst – mit Live-Stage aus den MMC Studios in Köln-Ossendorf. Das bedeutete für alle Teilnehmer*innen: Noch mehr Content, noch mehr TOP-Speaker*innen und noch mehr Informationen.

Plattforminnovationen in allen Branchen

Das Schwerpunktthema der FASZINATION HANDEL 2020 lautete „Relevanz und Wachstum: Businessmodell Innovation im Handel“. Passend dazu präsentierte IFH FÖRDERER Direktor Prof. Dr. Werner Reinartz als Eisbrecher erste Insights der am selben Tag für die Fördergesellschaft erschienenen Schwerpunktstudie „Geschäftsmodellinnovation in der Konsumgüterbranche“. Die Notwendigkeit von Innovation und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen machte Prof. Reinartz eindrucksvoll klar, indem er zeigte, wie sich die Verweildauer von Unternehmen auf dem Markt in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Während die durchschnittliche Lebensdauer eines Unternehmens 1980 noch bei 36 Jahren lag, so vergehen heute lediglich 17 Jahre von Marktein- bis Marktaustritt. „Unternehmen kommen schneller auf den Markt, aber verschwinden auch schneller wieder.“.

Vor diesem Hintergrund präsentierte Prof. Reinartz unter anderem eine 4-Strategien-Matrix, die es ermöglicht Innovationen hinsichtlich Innovationsdruck und Innovationsgrad einzuordnen. Für die drei vorgestellten Branchen FMCG, DIY & Garten sowie Wohnen & Einrichten wurde schnell klar, dass radikale Innovationen mit hohem Druck und Grad noch nicht stark vertreten sind. Vor allem Plattforminnovationen seien sowohl auf Händler- als auch Herstellerseite dominierend.

Zwangsdigitalisierung im Bürobedarfshandel

Mit Dr. Benedikt Erdmann stand nicht nur der zweite hochkarätige Speaker auf der Live-Stage der FASZINATION HANDEL, sondern auch ein ehemaliger Geschäftsführer des IFH KÖLN. Heute als Vorstandssprecher der Soennecken eG tätig, gab Dr. Erdmann einen Einblick in die Branche des Bürobedarfshandels und wie sich Innovationen dort zeigen und umsetzen lassen. Durch die Coronapandemie und die damit verbundene gestiegene Zahl an Home Offices habe sich, neben bereits vorher bestehender Marktprobleme wie dem papierlosen Büro und der Neigung zum Onlinekanal, eine Phase der „Zwangsdigitalisierung“ eingestellt.

Wenn es um Innovationen in dieser Branche geht, so geht es laut Dr. Erdmann in erster Linie um die Neudefinition von „Bürobedarf“. Physische Produkte, wie Collegeblöcke oder Kalender, werden immer mehr auf Laptop oder Smartphone verschoben. Stattdessen müsse man nun weiterdenken: Als Folge der Coronakrise werden Produkte im Rahmen von Hygiene & Reinigung immer wichtiger werden. Auch der reine Verkauf von Büromöbeln sei heute weniger von Bedeutung, gehe es heute mehr um die qualitativ hochwertige Gestaltung moderner Büroräume.

Mitarbeiter*innen im Fokus nachhaltigen Unternehmenserfolgs

Was ihre Vorredner in ihren Vorträgen schon angerissen haben, stellte Andrea Euenheim, Arbeitsdirektorin bei der Metro AG, noch einmal heraus. Live zugeschaltet aus Düsseldorf machte sie klar, wie wichtig die Unternehmenskultur für Innovation und Wandel ist. Insbesondere sei es wichtig, gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen Unternehmenswerte zu benennen, hatte man bei der Metro in der Vergangenheit doch gemerkt, dass diese bis dato zu abstrakt formuliert waren. „Nachhaltiger Kulturwandel bedeutet nicht, Unternehmenswerte für Poster an der Wand zu kreieren!“.

Laut Euenheim müssen Unternehmenswerte in den Mitarbeiterzyklus hineingelebt werden, sie müssen der Grund sein, warum man im Unternehmen erfolgreich arbeiten, eintreten und sich in neue Bereiche entwickeln möchte. Für nachhaltigen Unternehmenserfolg sei es daher notwendig, im stetigen Dialog und Austausch mit Mitarbeiter*innen zu stehen. Denn: Der Unternehmenswandel wird durch Mitarbeiter*innen geschaffen und gelebt.

Mehr junge Leute, die sich was trauen

Als letzten Programmpunkt der FASZINATION HANDEL ging es in die Diskussion. Prof. Dr. Werner Reinartz, Dr. Benedikt Erdmann und Dr. Sven Spork von der REWE Group diskutierten Fragen wie: Wo kommen Innovationen her? Wie entwickelt man diese weiter? Ist das „Können“ eine Frage der Ressourcen, die für Konzerne weniger ein Thema ist als für kleine und mittelständische Unternehmen?

Eine Antwort einte fast alle Fragen: Es sei wichtig, so viele Leute wie es nur geht mit an Bord zu nehmen. Dabei sollen sich insbesondere die jungen Leute mehr trauen. So wünscht sich Dr. Erdmann mehr „Greta Thunbergs“, die sich für ihre Zukunft stark und im Unternehmen sichtbar machen. Gleichzeitig müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen gut anleiten, aber auch Freiräume schaffen und eine Fehlerkultur zu lassen.

Just do it – mit allen Mitarbeiter*innen!

Das flammende Plädoyer aller Referent*innen der FASZINATION HANDEL 2020: EINFACH MACHEN! Um zukunftsfähig zu bleiben sind Innovationen und das Überdenken der eigenen Geschäftsmodelle notwendig. Und: Unabdingbar ist es, diesen Innovationsgedanken in die Unternehmenskultur zu etablieren und ihn zur Aufgabe ALLER Personen im Unternehmen zu machen.

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