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25. Juni 2025

Ländliche Nahversorgung neu denken: Unser heutiger HandelBar Gast zeigt, wie mit technologischem Know-how und lokalem Engagement leerstehende Orte durch seinen „Dorfladen 2.0“ zu neuen Treffpunkten werden können. Nachdem wir vor mehr als einem halben Jahr mit Prof. Dr. Stephan Rüschen über die Forschung zu Smart Stores gesprochen haben, blicken wir nun mit Carsten Pletz in die Praxis des Systems. Carsten Pletz ist Geschäftsführer bei Tante-M, einem Smartstore Konzept im Franchisemodell. Gemeinsam mit Host Dr. Kai Hudetz taucht er in die Welt der Smart Stores ab und welche Herausforderungen den meist personallosen Dorfläden begegnen.

Carsten Pletz und Dr. Kai Hudetz bei der Aufzeichnung der HandelBar.

„Wir gehen dahin, wo niemand mehr ist.“

So bringt es Carsten Pletz früh in der Folge auf den Punkt (05:34). Tante-M richte sich gezielt an ländliche Regionen, in denen klassische Nahversorger längst verschwunden seien. Die Stores bräuchten nur maximal 120 Quadratmeter – perfekt also für leerstehende Friseursalons, kleine Lebensmittelläden oder, besonders beliebt: alte Bankfilialen, erklärt der Experte (ab 05:45). So würden deutschlandweit neue, lebensnahe Einkaufsmöglichkeiten entstehen, die auch zum Austausch einladen: Mit Plauderecken, Coffee to go und Spielturnieren schaffe das Konzept Raum für Begegnung – ein Aspekt, der gerade in strukturschwachen Regionen oft verloren gehe, so unser Gast (06:36).

Hybrid, smart und bargeldlos

Die Stores funktionieren personenlos oder hybrid, je nach Bedarf (09:52). Personal sei kein Muss, denn Effizienz stehe im Fokus – besonders in kleinen Dörfern sei es schwierig, ein Geschäft mit Personal profitabel zu führen (ab 09:52). Auch wenn technologisch heute alles möglich ist, stelle sich für unseren Gast immer die Frage: Wer ist meine Zielgruppe – Early Adopter oder Late Adopter? Gerade in ländlichen Regionen mit überwiegend älterer Bevölkerung brauche es daher Fingerspitzengefühl beim Grad der Technologie (16:18). Modernisierte Überwachung und smarte Scan-Systeme seien trotz dessen essenziell, um Missbrauch oder Diebstähle zu minimieren, ohne das Einkaufserlebnis zu stören (ab 18:12). Außerdem seien alle Tante-Ms – auch die hybrid besetzten – bargeldlos (12:02). Carsten Pletz berichtet stolz, dass besonders die ältesten und die jüngsten Kund:innen zur Zahlung die Tante-M-Prepaidkarte einsetzen – super, mit Blick auf Customer Loyalty (12:02).

Politik als starker Partner

Die Zusammenarbeit mit der Politik sei heute schon ein wichtiger Faktor, werde aber auch die Zukunft des Tante-M-Franchise mitprägen, so der Experte (ab 24:11). Ohne Unterstützung auf kommunaler Ebene, lasse sich ländliche Versorgung nicht nachhaltig sichern. Die Vision von Tante-M ist ambitioniert: Bis Ende 2030 will Carsten Pletz 1000 Filialen deutschlandweit zählen (29:44). Dabei stehe für ihn nicht der schnelle Gewinn, sondern Verantwortung, Leidenschaft und echtes Interesse an der Revitalisierung unserer Dörfer im Mittelpunkt (30:30).

Wir danken Carsten Pletz für den spannenden Einblick in die Praxis eines Smart Store Franchise und unterstützen die Entwicklung in puncto Leerstandsvermittlung mit LeAn weiter tatkräftig.

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