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Für die Mai-Ausgabe des ECC-Markenmonitors in Zusammenarbeit mit Commerce Connector wurden die Websites von zehn führenden Herstellermarken aus der DIY-Branche mit Fokus auf Heimwerkerbedarf und Elektrowerkzeuge untersucht. Analysiert wurde, ob mit der Website vorrangig auf die Unterstützung des stationären Händlernetzes abgezielt wird oder ob die Hersteller deutlich erkennbar auf den Online-Direktvertrieb ihrer Marken setzen und diesen entsprechend stark fördern. Das Ergebnis: Keine der zehn untersuchten Topmarken vertreibt sein Sortiment an Neuware über einen eigenen Online-Shop; bei fünf Topmarken wird zumindest auf Online-Händler verwiesen, bei denen die eigenen Produkte erworben werden können, während bei den übrigen Marken darauf verzichtet wird, auf den Online-Vertrieb eigener Produkte hinzuweisen. Dagegen verweist in der Dimension Händlernetzunterstützung jede der zehn untersuchten Topmarken auf ein stationäres Händlernetz.

Starke Zurückhaltung bei Online-Direktvertrieb

Mit Einhell, Bosch und Skil bieten nur drei der zehn Topmarken einen Online-Direktvertrieb für eigene Produkte an. Jedoch handelt es sich im Fall von Einhell nicht um einen Shop für Neuware, sondern lediglich um einen Outlet-Shop in dem man 2. Wahl- oder Reparaturgeräte erwerben kann. Bosch und Skil wiederum bieten lediglich einen Online-Shop für Ersatzteile. Alle drei Herstellermarken verweisen auf ihren Websites jedoch auf Online-Shops von Dritthändlern wie Conrad oder hagebau, bei denen die Produkte bezogen werden können. Dieser Service wird ebenfalls von Festool und Worx angeboten. Bei den übrigen Topmarken AEG, Black & Decker, Ryobi sowie DeWalt und Makita wird dagegen vollständig darauf verzichtet, den Online-Verkauf zu propagieren.

Geteiltes Bild bei der Produktpräsentation

In Sachen Produktpräsentation befinden sich die untersuchten Marken-Websites auf unterschiedlichem Niveau. So bieten beispielsweise alle betrachteten Herstellermarken Videos zu den Produkten und deren Anwendungsgebieten an. Im Falle von Makita finden sich diese zwar lediglich im eigenen YouTube-Kanal, auf diesen wird jedoch von der Website aus verlinkt. Bei den übrigen Marken sind die Produktvideos direkt auf der Website implementiert.

Die angebotenen Such- und Filterfunktionen unterscheiden sich hingegen teilweise stark zwischen den Websites. So bieten lediglich Einhell, Bosch, AEG und Ryobi überhaupt die Möglichkeit, Produkte anhand verschiedener Kategorien wie dem Preis oder dem Produkttyp zu filtern. Einen besonderen Service zur Auswahl des richtigen Produktes bietet Bosch mit dem Produktberater an. In vier Schritten können Website-Besucher hier angeben, für welche Arbeit sie ein Werkzeug benötigen. Anschließend wird eine konkrete Produktempfehlung ausgesprochen – ähnlich wie in einem Beratungsgespräch im stationären Fachhandel. 

Serviceleistungen unterschiedlich stark ausgeprägt

Im Bereich Service und Zusatzleistungen zeigt sich ebenso wie bei der Produktpräsentation ein differenziertes Bild. Es werden beispielsweise bei den sieben Marken Festool, Skil und Makita sowie Worx, DeWalt, Ryobi und Bosch Apps mit unterschiedlichen Funktionen angeboten. Hiermit lassen sich u. a. Distanzen und Winkel messen oder das Handy als Wasserwaage umfunktionieren. Die App von Festool ermöglicht es dem Anwender, die Nutzung des eigenen Werkzeuges hinsichtlich Laufzeit, Drehzahl und Energieverbrauch mittels NFC zu analysieren. Skil bietet hingegen eine App an, welche Tipps zum Heimwerken gibt und bringt so dem Anwender beispielsweise näher, wie Laminat sachgemäß zu verlegen ist. Mit den Apps von Worx und Bosch wird es dem Besitzer von Mährobotern dagegen ermöglicht, diesen mobil fernzusteuern.

Um sich vor dem Kauf eine möglichst unabhängige Meinung bilden zu können, wird auf sechs der untersuchten Markenwebsites ein Produktbewertungssystem angeboten. Hierbei gefällt vor allem jenes von Reevoo, einer auf Kundenbewertungssysteme spezialisierten Agentur, welche in den Internetauftritten von Black & Decker und DeWalt implementiert ist. Dieses ermöglicht es, das Produkt nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zu bewerten. Ebenfalls werden auf der Hälfte der Websites nützliche Tipps bereitgestellt, in denen dem Besucher beispielsweise nähergebracht wird, wie man den Garten fit für den Frühling macht. Solche Hilfestellungen bieten direkte Mehrwerte und können die 

Bindung zur Marke erhöhen, was letztendlich zu größerer Kaufbereitschaft führt. Ebenso sind Blogs beziehungsweise Communities als loyalitätsfördernd einzustufen. So bieten Makita und Einhell jeweils einen eigenen Blog an, in denen auf neue Produkte hingewiesen wird. Bosch wiederum bietet eine Heimwerker-Community an, in der sich Mitglieder bei Problemen gegenseitig helfen können.

Größtenteils starke Händlernetzunterstützung

Im Gegensatz zur schwachen Förderung des Online-Direktvertriebs ist die Händlernetzunterstützung bei den betrachteten Herstellermarken sehr stark ausgeprägt. So wird auf jeder der zehn untersuchten Markenwebsites auf das stationäre Händlernetz verwiesen. Mit Makita, DeWalt und Ryobi verzichten nur drei Herstellermarken darauf, die Händler auf einer Karte darzustellen. Auf den übrigen sieben Websites werden dagegen die Händler auf interaktiven Karten angezeigt, welche es dem Besucher auf einfache Art erlauben, den am besten gelegenen Händler zu finden. Auch die Kontaktangaben der Händler findet man auf allen Websites mit maximal drei Klicks. Einzige Ausnahme stellt hierbei Ryobi dar, wo lediglich auf die gängigen Baumärkte verwiesen wird, jedoch keine Kontaktangaben zu den einzelnen Filialen zu finden sind. Dagegen sucht man auf allen untersuchten Websites sowohl nach einem Produkt-Verfügbarkeitscheck als auch nach einem In-Store-Pickup Service vergeblich. Diese beiden Service-Punkte werden jedoch von den meisten Baumarktketten selbst angeboten, sodass Kaufinteressierten der Weg über die jeweilige Händler-Website offensteht.

Fazit

Der ECC-Markenmonitor in Zusammenarbeit mit Commerce Connector zeigt: Bei jeder der zehn untersuchten Topmarken im DIY-Bereich wird im Online-Auftritt auf das stationäre Händlernetz verwiesen. Vor allem Ryobi hat hier aber im Vergleich zu seinen Wettbewerbern noch ungenutztes Potenzial. Mit Blick auf den Bereich Online-Direktvertrieb und Produktpräsentation bietet sich ein weniger klares Bild. Zwar bieten nur Einhell, Bosch und Skil einen eigenen Online-Direktvertrieb in Form eines Outlet- und Ersatzteil-Shops an; dafür werden aber unterschiedliche und teils sehr informative Services angeboten. So können sich die hier schlechter platzierten Marken mit Blick auf ihre Wettbewerber verbessern. 

Über den ECC-Markenmonitor

Der ECC-Markenmonitor untersucht, inwieweit Markenhersteller einerseits ihr Händlernetz durch Promotion auf ihrer Marken-Website unterstützen und inwieweit sie andererseits ihre Produkte über einen eigenen Online-Shop vertreiben. Hierfür werden ausgewählte Branchen analysiert, wobei jeweils zehn Topmarken in die Analyse einbezogen werden. Die Ergebnisse der Analyse ermöglichen eine grobe branchenspezifische Eingliederung der Herstellermarken in ein Portfolio.

Hier finden Sie weitere Informationen.

 

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