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Jeansmarkt bleibt 2024 stabil bei 3,5 Milliarden Euro Umsatz, für 2025 moderates Wachstum von 1,4 Prozent erwartet. Polen ist führendes Importland, während Ultra-Fast-Fashion-Anbieter wie Temu und Shein Preisdruck auf den Markt erhöhen. Jeansartikel wie Jacken oder Röcke verzeichnen zwischen 2010 und 2024 stärkeres Wachstum als klassische Jeans. Herrenjeans dominieren weiterhin mit höheren Marktanteilen und Ausgaben pro Stück.

Jeans gehören seit Jahrzehnten zu den Klassikern der Modewelt. Durch immer neue Trends waren sie nie völlig „out“ und zeitweise sogar stark im Fokus. Dennoch hat der Markt in den vergangenen Jahren einen deutlichen Abschwung erlebt. Wie entwickelt sich der Markt aktuell? Der neue „Branchenbericht Jeans“ von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung zeigt: Nach dem Höchststand von 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2016 und einem massiven Rückgang um 15,2 Prozent im Jahr 2019 hat sich der Markt seit 2022 auf einem Niveau von rund 3,5 Milliarden Euro stabilisiert. 2024 belaufen sich die Umsätze auf 3,5 Milliarden Euro – ein Minus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 2025 wird ein moderates Wachstum von 1,4 Prozent prognostiziert. Der aktuelle Durchschnittspreis pro Jeans liegt bei 30,50 Euro.

„Der deutsche Jeansmarkt befindet sich in einer Phase fundamentaler Neuordnung. Während asiatische Online-Marktplätze wie Temu und Shein in den Markt drängen und vertikale Händlermarken kontinuierlich Marktanteile gewinnen, schrumpft der Multilabel-Fachhandel auf weniger als ein Fünftel des Marktes. In diesem verschärften Wettbewerb wird die Mitte zerrieben – erfolgsversprechend sind künftig klare Positionierungsansätze: entweder mit glaubwürdiger Nachhaltigkeitsstrategie im Premium-Segment oder mit konsequenter Value-Orientierung. Wer zwischen diesen Polen verharrt, geht ein großes Risiko ein, weiter Marktanteile zu verlieren", so Lukas Reischmann, Senior Consultant, BBE Handelsberatung.

Jeans-Importe: Polen führt, China verliert an Bedeutung

Der Importumsatz von Jeans nach Deutschland steigt seit 2010 kontinuierlich und erreicht 2024 rund 2,7 Milliarden Euro bei insgesamt 193 Millionen importierten Paaren. Spitzenreiter unter den Herkunftsländern ist Polen, gefolgt von Bangladesch und den Niederlanden. China, einst führender Jeanslieferant, verzeichnet dagegen nur noch ein Umsatzvolumen von 52 Millionen Euro (2010: 419 Millionen Euro) – ohne Berücksichtigung der Kleinsendungen von Plattformen wie Temu oder Shein. Letztere konnten sich nach IFH-Schätzung 2024 Marktanteile im unteren einstelligen Prozentbereich sichern.

„Ultra-Fast-Fashion-Anbieter wie Shein und Temu setzen den Jeansmarkt mit ihren Niedrigpreisen massiv unter Druck. Denim, einst ein Symbol für Qualität und Langlebigkeit, verliert dadurch an Wertigkeit – und Kaufkraft wandert ins Ausland ab. Besonders auffällig ist der Widerspruch im Konsumverhalten: Während das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst und Secondhand an Bedeutung gewinnt, greifen viele Konsument:innen gleichzeitig zu extrem günstigen Angeboten aus Fernost. Dieses Spannungsfeld prägt den Markt“, ordnet Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH KÖLN, die Ergebnisse ein.

Sonstige Jeansartikel wachsen stärker als klassische Jeans

Während klassische Jeanshosen zwischen 2010 und 2024 lediglich eine moderate durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 0,6 Prozent verzeichnen, zeigen sich andere Warengruppen deutlich dynamischer: Jeansjacken, Röcke und ähnliche Artikel wachsen im gleichen Zeitraum mit rund 5 Prozent pro Jahr. Ein Blick auf die Marktanteile verdeutlicht zudem: Herrenjeans dominieren weiterhin den Markt und erreichen 2024 einen Anteil von knapp 60 Prozent am Jeansmarkt. Auch die Ausgaben pro Stück liegen bei Herrenjeans höher als bei Damenmodellen. Im Vergleich von Jeanshosen mit übrigen Hosen zeigt sich: Die Hosenpräferenzen der Herren sind in besonderem Maße von Jeans geprägt. 2024 entfallen 43 Prozent ihres Umsatzes auf Jeans, bei den Damen sind es lediglich 25 Prozent.

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Diagramm zeigt Marktvolumen Jeanshosen 2000–2025: Anstieg bis 2017 (4,4 Mrd. €), danach Rückgang, Prognose stabil bei 3,5 Mrd. €.

Daten und Grafiken aus dieser Pressemitteilung dürfen nur im Rahmen journalistischer oder redaktioneller Zwecke genutzt werden. Die werbliche und kommerzielle Nutzung sowie Aufbereitung für eine vertragsbasierte Weitervermarktung sind untersagt. Dies gilt insbesondere für Statistikportale.

Über die Studie

Der „Branchenbericht Jeans“, Jahrgang 2025, des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung zeigt die Veränderungen der vergangenen Jahre im Gesamtmarkt Jeans auf. Die Studie liefert detaillierte Ergebnisse zu Umsatz- und Vertriebsstrukturen (Berechnungsstand Oktober 2025) und folgende Daten:

  • Marktvolumen auf Endverbraucherebene 2000 bis 2024/25
  • Warengruppen 2010 bis 2024/25
  • Temu-Shein / Importe vs. Exporte
  • Jeans vs. andere Hosen 2010-2024/25
  • Nachhaltigkeit vs. Niedrigpreis
  • Vertriebswege im Jeansmarkt 2010, 2015, 2024
  • Markt- und Vertriebswegeprognose bis 2030

Die komplette Studie kann im Shop des IFH KÖLN erworben werden.

Über die BBE Handelsberatung

Die BBE Handelsberatung mit Hauptsitz in München und Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, Stuttgart, Leipzig und Erfurt berät seit über 70 Jahren Handelsunternehmen aller Betriebsgrößen und Betriebsformen, Einkaufskooperationen, Verbundgruppen und die Konsumgüterindustrie sowie die Immobilienwirtschaft und Kommunen. Im Verbund der BBE Handelsberatung und IPH Gruppe reicht das Beratungsportfolio der über 180 Branchen-, Standort- und Immobilien-Experten von Strategieentwicklung, Markt- und Standortanalysen, Image- und Kundenforschung bis hin zu Projektentwicklung und Centermanagement. Analyse- und Prognosemethoden werden kontinuierlich optimiert, Wissenschaft und Praxis verzahnt, um auf diese Weise kompetent Handlungsempfehlungen geben zu können.

Mehr unter: www.bbe.de

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