Butterkuchen auf Vorrat: Unser heutiger Podcast-Gast hat nicht nur in seiner Tiefkühltruhe daheim immer ein Päckchen seines Lieblingskuchens parat, sondern auch zu seinem Besuch an der HandelBar eine Kostprobe mitgebracht. Die Leidenschaft für Tiefgekühltes kommt bei Markus Meyer nicht von ungefähr: Nach seinem Start als Werkstudent bei eismann durchlief er über die Jahre verschiedene Stationen im Unternehmen und verantwortet mittlerweile seit mehr als fünf Jahren den Digitalbereich des Tiefkühlhändlers. Gemeinsam mit Host Kai Hudetz spricht er über die Digitalisierung bei eismann und wie sich das Unternehmen in den nächsten Jahren weiterentwickeln will.

Geschäftsmodell eismann
Das Unternehmen eismann entstand vor rund fünfzig Jahren aus dem Zusammenschluss mehrerer Milchgenossenschaften im Kölner Umkreis, die Haushalte im Direktvertrieb mit Tiefkühlwaren versorgten. Früher waren die sogenannten „Eismänner“ und „Eisfrauen“, wie Markus Meyer die Vertriebsmitarbeitenden nennt, im Franchisemodell angestellt – heute seien sie als selbstständige Handelsvertretung organisiert (05:25). Das Unternehmen habe also nicht nur die Verantwortung, die Endkund:innen zufrieden zu stellen, sondern auch die Bedürfnisse der selbstständigen Eismänner und Eisfrauen – beispielsweise durch Schulungen – abzudecken (07:01). So entsteht das, was Markus Meyer als „magisches Dreieck“ bezeichnet: Unternehmen, Handelsvertretung und Kundschaft müssen im eismann-Kosmos bedacht werden (ab 05:36).
Digitalisierung vorantreiben
Während Bestellungen früher über den Katalog – bisweilen über Faxgeräte – getätigt wurden, haben sich mittlerweile der Onlineshop und die App als Bestellkanäle etabliert, erklärt unser Gast (ab 14:46). Wieviel Umsatz die Eismänner und Eisfrauen über den jeweiligen Kanal machen, liege auch in ihren Händen, betont Markus Meyer: Wer selbst gerne mit der App arbeitet, empfiehlt diese den Kund:innen und umgekehrt (ab 17:40). Dabei sei es für seine Abteilung immer wieder wichtig, die Verständlichkeit der digitalen Services zu prüfen und auf die Bedürfnisse der Kundschaft hin zu optimieren (ab 10:50). Anreize wie Rabattaktionen oder neue Features sollen außerdem den Pull in die App verstärken (23:37) – Maßnahmen die laut Patricia Grundmann auch in der OBI-App umgesetzt werden.
Kundenbindung und Personalisierung im Lebensmittelhandel
„Unser Produkt eismann besteht 50/50 aus Tiefkühlprodukten und Service“, erklärt Markus Meyer und betont damit, wie wichtig der Direktvertrieb für das Unternehmen sei (05:16). Im hart umkämpften Lebensmittelhandel – mehr dazu im Gespräch mit Babak Kharabi vom Olivenöl Start-Up BUTTINALE 73 – sei die direkte und persönliche Verbindung zu den Kund:innen unerlässlich (10:22). Der Personalisierungsaspekt ziehe sich von der Terminvergabe, über die Beratung, bis hin zur Produktpalette, die mit rund 700 Produkten im Jahr auch auf Saisonalität und Feiertage zugeschnitten sei (04:50).
Frisch in die Zukunft
Für die kommenden Jahr will eismann eine bestimmte Zielgruppe wieder in den Fokus rücken: „eismann ist aus der DNA eine Familienmarke“, erklärt Markus Meyer (24:28). Mit der „easy Family“ Kampagne sollen junge Familien angesprochen werden, um so dem demografischen Wandel im Kundenstamm entgegenzuwirken (24:55).
Wir bedanken uns bei Markus Meyer – nicht nur für den leckeren Butterkuchen – sondern auch den spannenden Einblick in ein Traditionsunternehmen, das mit frischen Ideen die Zukunft des LEH mitgestalten will.