Apothekerschaft mehrheitlich positiv gegenüber E-Rezept. Schutz vor Rezeptbetrug und weniger Abgabefehler hervorgehoben, Verstärkter Wettbewerb mit Versandapotheken und verzögerte Bereitstellung kritisiert. Konjunkturindex zur aktuellen Lage leicht gestiegen.
Seit bald eineinhalb Jahren ist das E-Rezept in allen deutschen Apotheken per Gesetz im Einsatz. Die aktuelle Ausgabe des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) untersucht, welche Erfahrungen Apothekenbesitzer:innen seit Einführung des E-Rezepts in ihren Apotheken gemacht haben. Das erste Fazit fällt gut aus: Zwei Drittel der Befragten stufen ihre bisherigen Erfahrungen mit dem E-Rezept als positiv ein (65 %). Auch wenn nach Einschätzung der Befragten noch viel Aufklärungsbedarf auf Patientenseite besteht (70 %), wünschen sie sich mehrheitlich, dass das E-Rezept zeitnah auch für Privatversicherte verpflichtend umgesetzt wird (55%).
Mehrheit löst E-Rezept über elektronische Gesundheitskarte ein
Das E-Rezept kann vor Ort in der Apotheke auf verschiedene Arten eingelöst werden. Die meisten Kund:innen verwenden ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) (86 %), etwa jede:r Zehnte bringt den gedruckten QR-Code mit in die Apotheke (9 %) – E-Rezept-Apps werden bislang nur sporadisch eingesetzt (5 %). Die Einlösung des Rezepts über eine App funktioniert nach Angaben der Befragten im Vergleich zu den anderen Optionen im Durchschnitt nur befriedigend, während die eGK und der QR-Code durchschnittlich gut funktionieren. Probleme bei der Einlösung des E-Rezepts ergeben sich den Befragten zufolge generell besonders häufig aus einer verzögerten Bereitstellung des E-Rezepts (93 %), durch Ausfüllfehler in den Arztpraxen (47 %) und infolge von Problemen mit der Telematikinfrastruktur (38 %).
E-Rezept steigert Wettbewerb zu Versandapotheken, bietet aber Schutz vor Rezeptbetrug
Neben den überwiegend positiven Erfahrungen mit dem E-Rezept sprechen aus Apothekensicht weitere Punkte für seinen Einsatz. Viele begrüßen den besseren Schutz vor Rezeptbetrug (81 %) und die Vermeidung von Abgabefehlern (77 %). Das E-Rezept stellt die Apothekerschaft aber auch vor Herausforderungen: Neben den diversen Schwierigkeiten bei der Umsetzung, beobachten die Befragten einen zunehmenden Wettbewerb mit Versandapotheken, der durch das E-Rezept befeuert wird (93 %), und einen erhöhten Aufwand in puncto Datenschutz (61 %).
Konjunkturindex für aktuelle Geschäftslage optimistisch bewertet
Im Mai steigt die Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Vergleich zum Vormonat um 7,5 Punkte wieder auf das Niveau von Februar und März (75,0 Punkte). Der Index für die Geschäftserwartungen der kommenden zwölf Monate verändert sich im Vergleich zum April nur leicht. Er sinkt im Mai um 1,5 auf 65,2 Punkte.
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Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im Mai wurden im Zeitraum vom 05.05.2025 bis zum 18.05.2025 insgesamt 112 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die aktuelle Befragung gibt ein Update zu der Umsetzung des E-Rezepts in den Apotheken. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.
Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im Shop des IFH KÖLN kostenfrei heruntergeladen werden.