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Christoph Brem,

Gründer und Geschäftsführer

Inventorum

ECC CLUB Mitglied INVENTORUM, Anbieter von Kassenlösungen für den Cross-Channel-Handel, stand uns im Rahmen unserer Reihe „ECC CLUB Mitglieder im Gespräch“ für ein Interview zur Verfügung. Wir haben mit Christoph Brem, Gründer und Geschäftsführer der Inventorum GmbH, über aktuelle Herausforderungen für den Einzelhandel gesprochen.

Was sind aus Ihrer Sicht aktuell die größten Herausforderungen für den deutschen Einzelhandel?

Christoph Brem: Die größte Herausforderung für den Einzelhandel ist es, die grundlegenden Prozesse zu digitalisieren und damit flexibel zu sein, um auf die immer schneller wachsenden Anforderungen reagieren zu können. Artikel sollten nicht nur im Regal liegen, sondern auch digital und mit Bildern in einer Warenwirtschaft verwaltet werden. Kunden sollten nicht nur auf einer Karteikarte stehen, sondern in einem System verwaltet werden, in dem das individuelle Kaufverhalten festgehalten wird und gleichzeitig z. B. individualisierte Newsletter versendet werden können. Die Buchhaltung sollte nicht im Schuhkarton zum Steuerberater, sondern elektronisch in Echtzeit beim Berater vorliegen.

Nur wenn man sich dieser “Grundlagen” bedient, wird man neue Prozesse wie Click&Collect, erweiterte Regale oder Verkäufe über reichweitenstarke Portale effizient meistern können. Das Beispiel Amazon Echo sollte Einzelhändler zur Frage bringen: Warum gibt es kein Gerät das mir sagt wo das gewünschte Produkt beim Händler um die Ecke zu finden ist? Antwort: Weil selbst der beste Lautsprecher nicht weiß, welches Produkt in welchem Laden zu welchem Preis verfügbar ist. Weil (noch) nicht alle Einzelhändler digital angebunden sind. Und da sind wir bei der größten Herausforderung: Anbindung.

Welche längerfristigen Auswirkungen hat dies Ihrer Meinung nach auf die Handelslandschaft?

Christoph Brem: Handel wird ein sehr komplexer Prozess aus vielen verschieden Komponenten werden. Die traditionelle Lieferkette Hersteller > Großhändler > Einzelhändler > Kundendienst wird nicht mehr linear sein und durch viele weitere Faktoren beeinflusst. Schon heute liefern Hersteller direkt an Endkunden oder ein Verbund aus Einzelhändlern ersetzt den Großhändler beim Hersteller.

Hinzu kommt, dass die sozialen Medien, Bewertungsportale oder diverse Marktplätze einen immer stärkeren Einfluss auf Kaufentscheidungen haben. Zusätzlich gilt es den “Kampf" um den kleinen Bildschirm am Smartphone mitzugestalten. Dort wird man als kleiner Händler nur schwer direkt punkten können. Also sollte sich jeder Händler überlegen, wie er potentielle Kunden über das Smartphone auf sich aufmerksam machen kann.

Wie können Händler diesen Herausforderungen begegnen?

Christoph Brem: Es gibt leider viel zu viele Empfehlungen, was man als Einzelhändler anpacken muss. Vor allen Dingen der generische Begriff “Digitalisierung” wird dabei in viele Richtungen verzerrt und missbraucht. Es müssen regionale und vertikale branchenspezifische Lösungen gefunden werden.

Aber allgemein lässt sich feststellen, dass die lokale Verfügbarkeit von Produkten, die persönliche Beratung und das haptische Erlebnis nach wie vor, wichtige Elemente in vielen Entscheidungs- und Kaufprozessen der Kunden sind. Aber genauso wie die Onlinehändler diese Elemente jetzt mit Abholstationen oder Showrooms für sich nutzen, muss der Einzelhändler Elemente aus dem E-Commerce nehmen, welche für das eigene Geschäft nützlich sind. So kann zum Beispiel der eigene Webshop den Stammkunden die neuesten Angebote oder die Verfügbarkeit im Laden anzeigen. Oder über Google Maps können Kunden über die Produktsuche zum Laden gelotst werden.

Aber egal welche Elemente aus dem E-Commerce man sich zu Nutze macht, die Grundlage ist die Digitalisierung der Prozesse im Ladengeschäft. Eine integrierte Kasse mit Warenwirtschaft, Buchhaltung, Kundenverwaltung und Schnittstellen für den E-Commerce gehören zur Grundausstattung, auf die man schon heute kaum mehr verzichten kann.

 

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