In unserem Jahresrückblick beleuchten wir die fünf zentralen B2B-Handelstrends, die das Jahr geprägt haben, und werfen einen ersten Blick auf die möglichen Entwicklungen für 2025.
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Kaufzurückhaltung, Rekord-Insolvenzen und Produktionskürzungen treffen auch die B2B-Branche. Doch gerade in diesen Zeiten bieten sich Chancen – mutiges Handeln kann Gewinner hervorbringen. Für einen optimalen Start ins Handelsjahr 2025 fassen wir in unserer Jahresrückblickstudie vom ECC KÖLN die wichtigsten B2B-Handelstrends in fünf Thesen zusammen und wagen erste Prognosen.
1. Anhaltender Höhenflug: B2B-E-Commerce schafft Chancen für B2B-Unternehmen!
Während der B2C-E-Commerce mit schwachem Wachstum von unter 3 Prozent nur mühsam aus dem Polykrisenmodus findet, bleibt der B2B-E-Commerce (inkl. EDI) auf Wachstumskurs: Über alle Wirtschaftszweige hinweg stieg er 2023 um 8 Prozent (Quelle: B2B-Marktmonitor 2024). Dennoch – so zeigen es die Zahlen aus unserem aktuellen B2B-Marktmonitor − hinterlässt die angespannte politische und wirtschaftliche Lage auch im B2B-Bereich ihre Spuren. Für 2024 haben die Marktexpert:innen ein leicht abgeschwächtes Wachstum von 6 Prozent prognostiziert. Besonders dynamisch entwickelt sich der B2B-Internethandel – Onlineshops und Marktplätze treiben den Markt mit Wachstumsraten von über 20 Prozent voran.
2. Digitalisierung im Außendienst: Der Bedarf bleibt ungebrochen hoch!
Trotz wachsender Onlineumsätze bleibt der Außendienst 2024 eine tragende Säule des B2B-Vertriebs: 37 Prozent nutzen den Außendienst als Vertriebskanal. An zweiter Stelle folgt der Verkauf über B2B-Marktplätze (33 %). Doch bei der Digitalisierung des Außendienstes gibt es noch viel Luft nach oben – vor allem die Komplexität der Systeme (75 %) und hohen Kosten (73 %) stellen Herausforderungen dar. Hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel: Als echter Gamechanger kann sie den Außendienst entlang der gesamten Customer Journey unterstützen und künftig entscheidend zur Effizienz und einem besseren Kundenerlebnis beitragen.
3. KI-Boom: Trotz steigender Investitionen schlummern noch viele ungenutzte Potenziale!
KI (38 %) gehört zu den zentralen Themen im B2B-Bereich und steht auf der Prioritätenliste inzwischen sogar über Customer Experience (36 %) oder Nachhaltigkeit (31 %). Das B2BEST Barometer hat gezeigt: Zu den beliebtesten KI-Lösungen zählen Chatbots und virtuelle Assistenten, sowie der Einsatz von vorausschauenden Analysen. Obwohl die wahrgenommene Relevanz für das eigene Unternehmen immer weiter zunimmt, geht bei der Umsetzung von KI-Lösungen viel Potenzial verloren. Die maßgeblichen Ziele, die Unternehmen mit dem Einsatz von KI verfolgen, sind vor allem Zeit- und Kosteneinsparungen, dicht gefolgt von einer allgemeinen Effizienzsteigerung. Herausforderungen wie Datenschutz, Integration in bestehende Systeme und unzureichendes Wissen über Anwendungsmöglichkeiten bremsen die Entwicklung jedoch.
4. Service-Monetarisierung: Hier schlummert das nächste große Wachstumspotenzial!
Die Monetarisierung von Services wie Lieferung, Reparatur oder Maschinenverleih eröffnet B2B-Unternehmen neue Umsatzpotenziale. Knapp die Hälfte der Unternehmen setzt dabei auf Abo-Modelle. Fast 80 Prozent sehen in kostenpflichtigen Services eine Chance zur Umsatzsteigerung. Dennoch bieten viele Unternehmen ihre Services nach wie vor kostenfrei an, was oft mit dem Wettbewerbsdruck, Differenzierungsstrategien und der Sorge um fehlende Kundenakzeptanz begründet wird.
5. Bewusstsein allein reicht nicht: Nachhaltigkeit braucht Taten, nicht nur Worte!
Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark an Relevanz gewonnen und bleibt auch langfristig ein zentrales Thema für B2B-Unternehmen: So zeigten die Ergebnisse aus dem B2BEST Barometer, dass 75 Prozent dem Thema in fünf Jahren eine sehr oder äußerst hohe Relevanz beimessen. Besonders der Fokus auf Energie- und Ressourceneinsparung ist weit verbreitet. Hinsichtlich der beiden anderen Säulen der Nachhaltigkeit, Unternehmensführung und Soziales, gibt es noch größeren Nachholbedarf. Insgesamt setzen viele Unternehmen bereits langfristige Ziele - allen voran im Bereich Environment - und kommunizieren diese an ihre Mitarbeitenden. Es gibt jedoch insbesondere bei der Einsparung von Energie und Wasser (45 %), der Verwendung nachhaltiger Materialien (35 %) und im Recycling (45 %) noch Verbesserungspotenziale.
Das war noch nicht alles: Rückblick auf den B2B-Handel, ECC WEB TALK und ECC CLUB News
Und wie sehen die Aussichten für den B2C-Handel aus? Erfahre mehr in unserem B2C-Jahresrückblick und -ausblick. Außerdem teilen wir am 21. Januar um 14 Uhr weitere Ergebnisse aus unseren Jahresrückblicksstudien bei unseren ECC WEB TALKs. Hier geht's zur Anmeldung.
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