Gedruckte Prospekte sind – entgegen vieler Erwartungen – alles andere als aus der Zeit gefallen. Die aktuelle Studie Prospektmonitor II 2025 von IFH MEDIA ANALYTICS zeigt: Print bleibt ein starker Bestandteil des Kommunikationsmixes im Handel. Konsument:innen bewerten gedruckte Prospekte positiv – und sehen in ihnen einen relevanten Kontaktpunkt zur Marke.
Gedruckte Prospekte bleiben wirksamer Bestandteil des Marketing-Mix
Ob Lebensmitteleinzelhandel, Drogerie oder Möbelhaus – über alle Branchen hinweg leisten Prospekte einen wichtigen Beitrag zur Händlerwahrnehmung. Im Penalty-Reward-Modell¹ zeigt sich: Der Einfluss von Prospekten auf die Gesamtbewertung der Händler liegt nahezu auf Augenhöhe mit zentralen Faktoren wie Sortiment oder Kundenerlebnis im Geschäft. Die Ergebnisse verdeutlichen: Wer seine Prospekte gezielt einsetzt, stärkt nicht nur die Angebotskommunikation, sondern auch die Markenwahrnehmung.
PROSPEKTOPTIMIERUNG: GESTALTUNG SCHLÄGT RABATT
Prospekte haben einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung von Händlern. Wie also kann man Prospekte so optimieren, dass sie ihre volle Wirkung entfalten? Nicht nur die Höhe der Rabatte, sondern auch die Gestaltung entscheidet über den Erfolg eines Prospekts. Eine klare Struktur, Übersichtlichkeit und visuelle Attraktivität zählen zu den wichtigsten Penalty-&-Reward-Treibern für eine positive Bewertung. Dabei zeigen sich Branchenunterschiede: So fordern Konsument:innen beispielsweise bei Lebensmittelprospekten überdurchschnittlich häufig die kombinierte Darstellung zusammengehöriger Produkte und bei Drogerieprospekten eine klare, aufgeräumte Optik und großformatige Bilder.

Top-Performer: ALDI, LIDL, HORNBACH, ROSSMANN und EDEKA überzeugen
Im Branchenvergleich zeigt sich: ALDI und LIDL erzielen mit ihren Prospekten die höchsten Bewertungen. Die Discounter setzen seit Jahren erfolgreich auf eine klare Bildsprache und starke Angebotskommunikation – ein Erfolgsrezept, das sich in der Wahrnehmung der Konsument:innen deutlich widerspiegelt. Auch andere Händler, etwa ROSSMANN oder Hornbach, positionieren sich mit überdurchschnittlich starken Prospektbewertungen im oberen Feld. Insgesamt werden fast alle abgefragten Prospekte gut bewertet, was einmal mehr unterstreicht: Gute Prospekte wirken – über alle Branchen hinweg.

Optimierungspotenzial: Produktneuheiten und Darstellung kombinierter Produkte
Trotz insgesamt hoher Zufriedenheit der Leser:innen zeigen die Ergebnisse des Prospektmonitors klar auf, wo Optimierungsbedarf besteht. Besonders die Präsentation von Produktneuheiten und die kombinierte Darstellung von Produkten bieten überdurchschnittliche Bedeutung, aber aktuell noch zu geringe Performance.
Je nach Branche unterscheiden sich die Schwerpunkte leicht:
- LEH: bessere Produktpräsentation und optische Gestaltung
- Drogerie: größere Bilder und klarere Layouts
- Elektro: mehr Produktinformationen
- Möbelhandel: bessere Verknüpfung mit digitalen Inhalten, z. B. VR/AR
Händler, die gezielt in diese Bereiche investieren, können die Wirkung ihrer Prospekte deutlich steigern.
Fazit: Prospekte als Markenbotschafter
Der Prospektmonitor II 2025 zeigt eindrücklich: Gedruckte Prospekte sind kein Relikt vergangener Zeiten, sondern ein hochrelevantes Marketinginstrument – vorausgesetzt, sie sind modern gestaltet und klar auf die Bedürfnisse der Konsument:innen ausgerichtet. Wer Prospekte als Markenbotschafter begreift und Gestaltung, Inhalte und Struktur strategisch aufeinander abstimmt und branchenspezifisch optimiert, kann nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Vertrauen gewinnen und Kaufimpulse setzen.
Mehr erfahren
Die Studie wird heute exklusiv im Rahmen des IFH MEDIA DAY 2025 präsentiert. Sie finden Sie außerdem zum Download im IFH Shop.
Zudem werden die Ergebnisse am 13. November um 14 Uhr im ECC WEB TALK „Mehr als Angebote – Wie Gestaltung und Inhalt bei Printprospekten den Unterschied machen“ präsentiert. Hier können Sie sich kostenfrei anmelden.
*Das Penalty-Reward-Modell ist ein analytisches Verfahren zur Bewertung von Einflussfaktoren (sogenannten „Treibern“) auf eine abhängige Variable – etwa die Gesamtbewertung eines Prospekts oder die wahrgenommene Produktqualität im Baumarkt.
So funktioniert es:
- Reward-Wert: Misst, wie stark positive Bewertungen eines Treibers mit positiven Bewertungen der Zielgröße korrespondieren – also wie sehr ein Treiber „belohnt“ wird.
- Penalty-Wert: Misst, wie stark negative Bewertungen eines Treibers mit negativen Bewertungen der Zielgröße korrespondieren – also wie sehr ein Treiber „bestraft“ wird.
- Bedeutungsstärke: Die Summe aus Penalty und Reward ergibt die Gesamtwirkung eines Treibers.







