
3D-Produktkonfiguratoren verändern, wie wir online einkaufen und verkaufen. Wie sie das Einkaufserlebnis verbessern und wie Unternehmen mit den Herausforderungen bei der Implementierung umgehen können, erzählt uns Oliver Goerke, Geschäftsführer bei unserem ECC CLUB Mitglied piazza blu², im Interview.
Wie können 3D-Produktkonfiguratoren das Einkaufserlebnis für Kund:innen verbessern und welche Vorteile bieten sie darüber hinaus?
Ein 3D-Konfigurator holt Produkte direkt in den Browser und macht sie erlebbar. Kund:innen gestalten, drehen, zoomen, ändern Farben oder Zubehör und sehen sofort, was sich verändert.
Das ist ein völlig anderes Gefühl als bei statischen Bildern. Man versteht schneller, wie das Produkt aussieht und wirkt. So entsteht Vertrauen – oft noch, bevor auf „Jetzt kaufen“ geklickt wird. Wer so tief einsteigt, entscheidet bewusster und schickt seltener etwas zurück.
Was viele unterschätzen: Konfiguratoren liefern auch richtig gute Daten. Welche Varianten laufen? Wo steigen Nutzer:innen aus? Insights, die im klassischen Shop einfach fehlen.
Am Ende wird aus einer Standard-Produktseite ein echtes Erlebnis. Und gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten ist das ein echter Gamechanger.
Welche technischen Herausforderungen treten bei der Implementierung von 3D-Produktkonfiguratoren auf und wie können diese überwunden werden?
Sobald die Idee steht, kommt die Umsetzungsfrage, und da zeigt sich schnell: Ein Konfigurator ist kein Selbstläufer.
Häufig liegt die Herausforderung bei den Produktdaten. Sie sind zwar vorhanden, aber nicht so aufbereitet, dass man sie direkt für eine interaktive Darstellung im Web nutzen kann. Da muss man nachjustieren – visuell und technisch.
Auch das Zusammenspiel mit bestehenden Systemen ist entscheidend. Viele Shops oder Datenplattformen sind noch nicht auf 3D eingestellt. Hier braucht’s passende Schnittstellen und klare Prozesse. Nichts, was man neu erfinden muss, aber man sollte es früh mitdenken.
Wenn Technik, Inhalte und Nutzerführung zusammenspielen, wird aus einer guten Idee eine funktionierende Lösung.
Inwiefern beeinflusst die Integration von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in Produktkonfiguratoren die Kaufentscheidungen der Kund:innen?
AR und VR nehmen beim Online-Kauf vor allem eins raus: Unsicherheit.
Statt sich zu fragen, ob etwas passt oder gut aussieht, können Kund:innen es direkt ausprobieren. Der Tisch landet virtuell im Wohnzimmer, die Maschine steht schon mal digital in der Halle – ganz ohne Maßband oder Fantasie.
Das schafft Klarheit. Gerade bei komplexen oder individuell konfigurierbaren Produkten ist das ein echter Vorteil. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie das Produkt wirkt und entscheidet sicherer.
Auch im Vertrieb ist das längst Alltag. Ob am Messestand oder im Kundentermin: Viele Fragen klären sich von selbst. So wird Zeit gespart und Gespräche schneller auf den Punkt gebracht.
Wenn AR und VR gut eingebunden sind, wirken sie nicht wie Spielerei, sondern als echter Teil der Kaufentscheidung – auf Kundenseite wie im Vertrieb.
Welche Rolle spielen unterschiedliche Technologien bei der Entwicklung moderner 3D-Produktkonfiguratoren?
Viele der Technologien, die heute in 3D-Konfiguratoren stecken, kommen ursprünglich aus der Gaming-Welt. Dort ging es schon früh darum, komplexe Inhalte in Echtzeit darzustellen und genau das brauchen wir heute auch im E-Commerce.
Gleichzeitig ist der Zugang einfacher geworden. Smartphones sind mittlerweile leistungsfähig genug, um solche Anwendungen direkt im Browser laufen zu lassen – ohne App, ohne technische Hürden. Das macht den Einstieg für viele Nutzer:innen unkompliziert.
Was man dabei nicht vergessen darf: Der Konfigurator ist nur die Oberfläche. Im Hintergrund müssen mehrere Systeme reibungslos zusammenspielen. Wenn das sauber aufgesetzt ist, bleibt die Lösung auch in Zukunft flexibel.
Und dann gibt es natürlich noch die spannenden Entwicklungen rund um Mixed Reality, also das Verschmelzen von realer und virtueller Welt. Noch nicht ganz Mainstream, aber es bewegt sich was.
Für uns ist klar: Wer heute einen modernen 3D-Konfigurator aufsetzt, sollte so denken, dass diese Technologien in Zukunft einfach andockbar sind.